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Völlig neue Einblicke in die Welt eines großen Unternehmens, vielfältige Ausbildungsperspektiven und ein Gummibärchen in der Hölle

Jahrgang 9 staunt bei der Besichtigung der BASF Polyurethanes GmbH in Lemförde

Kurz vor den Zeugnissen durften sich die Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs der Oberschule Wagenfeld auf einen neuen und ganz besonderen Ausflug freuen: es ging nach Lemförde um dort die BASF Polyurethanes GmbH zu besuchen.

Zu Beginn war den meisten Schülerinnen und Schülern gar nicht so richtig klar, wo es hingeht. Klar hatten sie schon von der BASF gehört und sind schon mal am großen Werksgelände vorbeigefahren, der ein oder andere kannte auch jemanden der dort arbeitet… aber eine richtige Vorstellung von einem so großen Industriegelände hatte wohl niemand.

Nach der kurzen Busfahrt ins nahegelegene Lemförde wurden wir sehr herzlich von den beiden Auszubildenden Sarah Ingelmann und Larissa Fritz empfangen. Doch bevor es aufs Gelände ging, mussten die Schülerinnen und Schüler erstmal den Werksschutz passieren – ebenfalls eine völlig neue Erfahrung.

Im neuen Ausbildungsgebäude erwarteten uns dann Frau Angela Holle (Ausbildungsleiterin) und mit Valentin Falldorf noch ein weiterer Auszubildender. Hier gab es eine kurze Vorstellung des Unternehmens BASF und insbesondere der BASF Polyurethanes GmbH in Lemförde. Dabei berichteten alle drei Auszubildenden von ihrer jeweiligen Ausbildung, erklärten wie diese abläuft, wo man zur Berufsschule geht und welche Fächer wichtig sind. Außerdem wurden weitere Ausbildungsmöglichkeiten bei der BASF in Lemförde vorgestellt.             
Im Anschluss stellte Valentin Falldorf die „Energy machine“ vor, die er im Rahmen eines Projektes gemeinsam mit weiteren Auszubildenden selbstständig entworfen und gebaut hatte. Die Schülerinnen und Schüler konnten die Maschine bei der Arbeit beobachten und sich jeweils einen Traubenzucker abholen umso mit neuer Energie in den weiteren Vormittag zu starten.

Nach einer kurzen Pause wurden die Schülerinnen und Schüler in drei Gruppen aufgeteilt. Gemeinsam mit je einem begleitenden Auszubildenden durften nun der Showroom, das Ausbildungslabor sowie das Ausbildungstechnikum besucht und erkundet werden.

 

Fotos von Angela Holle

Im neuen und gerade erst frisch bezogenen Ausbildungslabor erwartete Arne Kriesmann (Ausbilder) die Schülerinnen und Schüler. Er berichtete von der Ausbildung zum Chemielaboranten und zeigte das große und modern ausgestattete Labor, in dem sich einige Azubis gerade auf ihre Abschlussprüfung vorbereiteten.          
Zur Veranschaulichung stellte Arne Kriesmann aus einem Isocyanat und einem Polyol einen Becherschaum her – die typische Reaktion der BASF Polyurethans GmbH, wobei die Eigenschaften des entstehenden Produktes durch vielfältige Variablen so verändert werden können, dass man Schäume mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften erhält. Allein schon die Zunahme des Volumens beeindruckte die Schülerinnen und Schüler sehr. Vervollständigt wurde das Vorführprogramm noch mit zwei Show-Versuchen jenseits des Ausbildungsalltags.        
So faszinierte er mit zwei farblosen Flüssigkeiten die, nachdem sie miteinander vermischt waren, immer wieder die Farbe wechselten. Zum krönenden Abschluss schickte Arne Kriesmann dann noch ein Gummibärchen in die „Hölle“. Unter lautem Pfeifen und Zischen verbrannte das Bärchen mit leuchtend heller Flamme. Zurück blieb nur ein Häufchen Asche und, wie die Schülerinnen und Schüler fanden, „der Geruch nach gebrannten Mandeln“.

Im Ausbildungstechnikum durften sich die Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung von Christian Stelling (Ausbilder) zunächst an der Wareneingangskontrolle beweisen und mit Hilfe einer Spindel (Aräometer) und fünf vorbereiteten Gipslösungen den Gehalt einer unbekannten Gips-Lösung bestimmen.  Weiterhin wurde die technische Anlage bestaunt, die mit ihren vielen Rohren und Gefäßen allein schon von der Größe für die Schülerinnen und Schüler sehr beeindruckend war. Am Beispiel Gips wurde erklärt, wie eine solche Anlage grundsätzlich funktioniert, wie sie bedient wird und worauf geachtet werden muss. Abschließend durfte eine Schülerin beim Zermahlen des fertigten Produktes helfen, sodass ein potentieller Kunde den bestellten Gips auch in der gewünschten Korngröße erhält.

Die letzte noch zu erkundende Station stellt der „Showroom – Get in touch with PU“ unter der Leitung von Angela Holle dar. Nach einem kurzen Gespräch über verschiedene Werkstoffe wie Glas, Stahl und Lehm wurde zum Werkstoff Polyurethan übergeleitet. Schnell war klar, dass kaum ein Schüler oder eine Schülerin wusste, wo sie Polyurethan im Alltag finden können. Nach einem kurzen Film zum Thema „PU im Alltag“ betraten die Schülerinnen und Schüler fasziniert den Showroom und kamen aus dem Staunen nicht mehr hinaus… „Das ist alles aus Polyurethan? Das sind ja alles ganz unterschiedliche….“ Fasziniert betrachteten die Schülerinnen und Schüler die vielen Ausstellungsstücke, nahmen die Aufforderung von Angela Holle „Begreifen ausdrücklich erlaubt“ gerne an und suchten sich den bequemsten Schaum für das zukünftige Sofa aus.

Zum Abschluss fanden sich alle nochmal im neuen Ausbildungszentrum zu einer Feedbackrunde und der Verabschiedung ein. Es war ein toller und spannender Vormittag bei dem sicherlich der ein oder andere eine neue Idee für eine Ausbildung nach dem Schulabschluss gefunden hat. Wir freuen uns auf weitere Besuche bei der BASF Polyurethanes GmbH in Lemförde und würden uns über einen Ausbau dieser Kooperation sehr freuen. Auch seitens der BASF war das Fazit durchweg positiv: „Die Schülerinnen und Schüler waren so interessiert, dass es allen Akteuren sehr viel Freude bereitet hat“. Es laufen bereits Gespräche über Termine für das neue Schuljahr.