Kurz vor den Zeugnissen durften sich die Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs der Oberschule Wagenfeld auf einen ganz besonderen Ausflug freuen: es ging nach Lemförde um dort die BASF Polyurethanes GmbH zu besuchen.
Zu Beginn war den meisten Schülerinnen und Schülern gar nicht so richtig klar, wo es hingeht. Klar hatten sie schon von der BASF gehört und sind schon mal am großen Werksgelände vorbeigefahren, der ein oder andere kannte auch jemanden der dort arbeitet… aber eine richtige Vorstellung von einem so großen Industriegelände hatte wohl niemand.
Nach der kurzen Busfahrt ins nahegelegene Lemförde wurden wir sehr herzlich von zwei Auszubildenden empfangen. Doch bevor es aufs Gelände ging, mussten die Schülerinnen und Schüler erstmal den Werksschutz passieren – ebenfalls eine völlig neue Erfahrung.
Im neuen Ausbildungsgebäude erwarteten uns dann Frau Angela Holle (Ausbildungsleiterin) mit weiteren Mitarbeitenden und Auszubildenden. Hier gab es eine kurze Vorstellung des Unternehmens BASF und insbesondere der BASF Polyurethanes GmbH in Lemförde. Dabei berichteten die Auszubildenden von ihrer jeweiligen Ausbildung, erklärten wie diese abläuft, wo man zur Berufsschule geht und welche Fächer wichtig sind. Außerdem wurden weitere Ausbildungsmöglichkeiten bei der BASF in Lemförde vorgestellt.
Nach einer kurzen Pause wurden die Schülerinnen und Schüler in drei Gruppen aufgeteilt. Gemeinsam mit begleitenden Auszubildenden durften nun der Showroom, das Ausbildungslabor sowie das Ausbildungstechnikum besucht und erkundet werden.
Im Ausbildungslabor berichteten Ausbilder und Auszubildende von der Ausbildung zum Chemielaboranten und zeigten das große und moderne Labor, in dem sich einige Azubis gerade auf ihre Abschlussprüfung vorbereiteten.
Zur Veranschaulichung stellten Auszubildende aus Isocyanat und Polyol einen Becherschaum her – die typische Reaktion der BASF Polyurethans GmbH, wobei die Eigenschaften des entstehenden Produktes durch vielfältige Variablen so verändert werden können, dass man Schäume mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften erhält. Allein schon die Zunahme des Volumens beeindruckte die Schülerinnen und Schüler sehr. Vervollständigt wurde das Vorführprogramm noch mit zwei Show-Versuchen jenseits des Ausbildungsalltags.
So faszinierte er mit zwei farblosen Flüssigkeiten die, nachdem sie miteinander vermischt waren, immer wieder die Farbe wechselten. Zum krönenden Abschluss schickte ein Auszubildender dann noch ein Gummibärchen in die „Hölle“. Unter lautem Pfeifen und Zischen verbrannte das Bärchen mit leuchtend heller Flamme. Zurück blieb nur ein Häufchen Asche und, wie die Schülerinnen und Schüler fanden, „der Geruch nach gebrannten Mandeln“.
Im Ausbildungstechnikum durften die Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung eines Ausbilders und Auszubildenden an verschiedenen Stationen thematisch zum Thema Elektronik arbeiten. Steckverbindungen, Schaltungen und Stromkreise wurden hier erklärt und anschaulich dargestellt. Weiterhin wurde die technische Anlage bestaunt, die mit ihren vielen Rohren und Gefäßen allein schon von der Größe für die Schülerinnen und Schüler sehr beeindruckend war.
Die letzte noch zu erkundende Station stellt der „Showroom – Get in touch with PU“ dar. Nach einem kurzen Gespräch über verschiedene Werkstoffe wie Glas, Stahl und Lehm wurde zum Werkstoff Polyurethan übergeleitet. Schnell war klar, dass kaum ein Schüler oder eine Schülerin wusste, wo sie Polyurethan im Alltag finden können. Nach einem kurzen Film zum Thema „PU im Alltag“ betraten die Schülerinnen und Schüler fasziniert den Showroom und kamen aus dem Staunen nicht mehr hinaus… „Das ist alles aus Polyurethan? Das ist ja alles ganz unterschiedlich….“ Fasziniert betrachteten die Schülerinnen und Schüler die vielen Ausstellungsstücke, nahmen die Aufforderung der Auszubildenden „Begreifen ausdrücklich erlaubt“ gerne an und suchten sich den bequemsten Schaum für das zukünftige Sofa aus.
Zum Abschluss fanden sich alle nochmal im neuen Ausbildungszentrum zu einer Feedbackrunde und der Verabschiedung ein. Es war ein toller und spannender Vormittag bei dem sicherlich der ein oder andere eine neue Idee für eine Ausbildung nach dem Schulabschluss gefunden hat. Wir freuen uns auf weitere Besuche bei der BASF Polyurethanes GmbH in Lemförde und würden uns über einen Ausbau dieser Kooperation sehr freuen. Auch seitens der BASF war das Fazit durchweg positiv: „Die Schülerinnen und Schüler waren so interessiert, dass es allen Akteuren sehr viel Freude bereitet hat“. Es laufen bereits Gespräche über Termine für das neue Schuljahr.