Die 8. Klassen der Oberschule Wagenfeld haben am Ende dieses außergewöhnlichen Schuljahres die „wissenswerkstatt” in Diepholz besucht, aber nicht nur für einen Schultag, sondern jeweils eine ganze Woche lang. „Technische Berufsorientierungswoche“ heißt das neue Angebot der „wissenswerkstatt”. Die „wissenswerkstatt” als außerschulischer Lernort für Handwerk und Technik in Diepholz bietet seit 2015 ein vielfältiges Programm zur technischen Bildung. Mit dem neuen Format sollen junge Menschen im Übergang Schule – Beruf in ihrer Berufsfindung unterstützt und für technische Berufe begeistert werden.
Begeisterung hatte das Angebot auf jeden Fall bei Peter Schneekönig, dem Fachleiter für Berufsorientierung (BO) der Oberschule Wagenfeld ausgelöst, als er im Herbst letzten Jahres erstmals im Rahmen einer Veranstaltung der BO-Lehrkräfte des Landkreises Diepholz von dem Konzept hörte. Das Konzept ermöglicht Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10 konkrete und vielschichtige Einblicke in verschiedene technische Berufsfelder, z.B. Holzbearbeitung, Elektrotechnik, Robotik und Solartechnik. Neben Workshops in der „wissenswerkstatt” stehen Betriebserkundungen und eine Beratung durch die Agentur für Arbeit auf dem Programm. „Gerade diese Verknüpfung von handwerklichen Erfahrungen, dem Kennenlernen von Betrieben und einer fachkundigen Berufsberatung machen das Angebot so einzigartig“, resümiert Peter Schneekönig und nahm umgehend Kontakt zur Leiterin der „wissenswerkstatt”, Frau Dr. Heike Pabst, auf, um noch in diesem Schuljahr das Projekt durchführen zu können. Lange war aufgrund von Lockdown und strengen Hygieneregeln nicht klar, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinden konnte. Nun wurden die Berufsorientierungswochen doch noch kurzfristig realisiert. Zwar war die Berufsberatung durch den zuständigen Berufsberater Rainer Lagemann noch nicht möglich und die Unternehmensbesichtigungen wurden kurzerhand zu Unternehmensvorstellungen umgewandelt. Trotzdem erhielten die Schülerinnen und Schüler interessante Informationen über verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten, denn es beteiligten sich auch verschiedene Unternehmen aus der Region an dem Projekt.
So auch Vertreter der Firmen Vensys Elektrotechnik GmbH aus Diepholz und Grimme Landmaschinen GmbH & Co. KG aus Damme, die abwechslungsreich, praxisorientiert und multimedial ihre Unternehmen präsentierten und die verschiedenen Ausbildungsberufe vorstellten.
Das Highlight der Veranstaltung stellte jedoch die Besichtigung der Firma Dünnemann in Wagenfeld dar. Kurzfristig hatten sich Anna-Nina und Matthias Diephaus dazu entschlossen, ihre traditionsreiche Produktionsstätte für die Schülerinnen und Schüler zu öffnen.
Die beiden Firmeninhaber nahmen sich persönlich Zeit, um den Mädchen und Jungen die Herstellung der weltbekannten Klemmsia-Klemmzwinge zu zeigen. Vom Holzlager über die verschiedensten, häufig weltweit einzigartigen Maschinen für Holz- und Metallbearbeitung bis hin zur Versandabteilung, die in die ganze Welt liefert, erlebte die Klasse den gesamten Produktionsprozess. Am Ende erhielt jeder Schüler und jede Schülerin eine eigene original Klemmsia-Zwinge zur Erinnerung an einen eindrucksvollen Vormittag.
Die Technische Berufsorientierungswoche der „wissenswerkstatt” in Diepholz war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Um die erfolgreiche Zusammenarbeit langfristig fortzusetzen, unterzeichneten der Schulleiter der Oberschule, Frank Klausing, und die Leiterin der „wissenswerkstatt”, Dr. Heike Pabst, am letzten Tag der Veranstaltung einen Kooperationsvertrag.